Der Naturpark Nagelfluhkette, gegründet 2008, ist ein Großschutzgebiet zwischen Allgäu und Bregenzerwald. Und Balderschwang ist mittendrin!
Mit seiner Fläche von 405 Quadratkilometer liegt er ca. zu 2/3 im Bayerischen Allgäu und ca. zu 1/3 im Vorarlberger Bregenzerwald. Auf Allgäuer Seite sind sieben Gemeinden beteiligt, auf Vorderwälder Seite sind es acht. Balderschwang bildet nahezu die Mitte des Naturparks und liegt als einzige Gemeinde mit seiner gesamten Fläche im Schutzgebiet. Naturnahe Lebensräume, bewegende Natur und traditionelle Alpwirtschaft bilden hier eine Einheit.
Um Gäste und Besucher für den Naturpark zu sensibilisieren, wurde die Kampagne "Dein Freiraum. Mein Lebensraum - Verantwortungsvoll in der Natur unterwegs" ins Leben gerufen. Hier erfährt der Besucher wie er sich naturverträglich und rücksichtsvoll bewegen kann, damit einem guten Miteinander von Menschen und Natur nichts im Weg steht.
Der Naturpark ist durch seine vielfältigen Lebensräume geprägt:
Flüsse und Seen, Schluchten und Wälder, Moore und Feuchtwiesen, Alpflächen und alpine Rasen ermöglichen eine Artenvielfalt, die im Alpenraum Ihres gleichen sucht. Mit seinen unterschiedlichen Biotopflächen bildet der Naturpark die Grundlage für funktionierende Ökosysteme und wirkt Klimaveränderungen entgegen. Das Schutzgebiet bietet aber auch ein ideales Umfeld für Erholung, Sport und Inspiration. Im Naturpark Nagelfluhkette sind wir uns der verborgenen Schätze und den Wert der Naturvielfalt sehr bewusst. Damit Besucher die einzigartigen Kostbarkeiten erleben können und ein Gefühl für deren Wertigkeit bekommen, wurden besondere Naturerlebnisorte geschaffen, an denen man tief in die Vielschichtigkeit des Naturparks eintauchen kann. Einer davon ist z.B. der Zeitweg „sich zitlong“ in Balderschwang und beginnt oberhalb unserer Häuser.
Die Auszeichnung „Aktiv für den Naturpark Nagelfluhkette“ haben wir im bundesweiten Projekt „Aktiv für Naturparke“ des Verbandes Deutscher Naturparke erhalten und sind damit Partner des Naturpark Nagelfluhkette. Wir setzen uns in besonderer Art und Weise für den Erhalt, die Pflege bzw. Aufwertung der Kulturlandschaft ein, den Klimaschutz und die nachhaltige Entwicklung der Region. Die Wahrnehmung des Naturparks durch unsere Gäste, liegt uns dabei sehr am Herzen.
Das Balderschwanger Tal zeichnet sich durch eine besonders zahlreiche Artenvielfalt und Biodiversität aus. Nur zwei Beispiele veranschaulichen die Schätze des Naturparks:
Der Apollofalter ist in Europa ein sehr seltener und streng geschützter Schmetterling.
Durch seine besonderen Lebensansprüche hat er es in unserer heutigen Zeit sehr schwer. Die Raupe benötigt als einzige Nahrungspflanze den Weißen Mauerpfeffer, welcher nur auf den heimischen Nagelfluhfelsen wächst. Der Schmetterling selbst ernährt sich von den blumenreichen Alpweiden.
Das Nagelfluhgestein ist ein optischer Schatz für Gesteinsliebhaber und Botaniker. Der „Herrgottsbeton“, wie er auch genannt wird, setzt sich aus unterschiedlichsten Flusskieseln zusammen und ist zu einem Konglomerat „zusammengebacken“. Als hätte man Nägel tief eingeschlagen, so dass nur noch die Köpfe herausschauen, ist die Erklärung für den Namen "Nagelfluh". Die Felsblöcke liegen oft einzeln und verstreut in den Alpflächen, was hier gern auch als „Wiesenbarock“ bezeichnet wird. Eine Vielfalt an seltenen Pionierpflanzen siedeln darauf.